Wien (BZZ) – Eine slowenische Firma lieferte angebliche Halal-Salami nach Schweden, wo ein zehnprozentiger Schweinefleisch-Anteil festgestellt wurde. Die slowenische Firma schiebt die Schuld auf einen österreichischen Betrieb. Dies berichtet jetzt die Onlineausgabe der österreichischen Zeitung „Die Presse“. Der in Maribor ansässige Produzent verdächtigt einen steirischen Verarbeiter, für die illegale Beimengung von Schweinefleisch verantwortlich zu sein. Der steirische Betrieb wiederum weist die Vorwürfe zurück. Inzwischen wechseln die Vorwürfe und Beschuldigungen hin und her.
„Die Presse“ bezieht sich auf einen Bericht einer slowenischen Zeitung. Demnach hat das slowenische Unternehmen TMI Kosaki alle möglicherweise betroffenen Produkte vorsorglich aus dem Verkauf genommen. Es handelt sich um mehr als drei Tonnen Ware. Darüber hinaus werden Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnis in einigen Tagen vorliegen soll. Das slowenische Unternehmen hat den Verdacht, dass die Firma Krainer im steirischen Wagna für das Schweinefleisch in der für muslimische Kunden bestimmten Salami verantwortlich ist. Laut dem Chef von TMI Kosaki, Jure Bojnec, könne man mit Sicherheit sagen, dass dem österreichischen Verarbeiter ausschließlich Rindfleisch geliefert worden sei. „Das schwedische Labor stellte aber einen Anteil an Schweinefleisch fest. Also können wir mit großer Gewissheit behaupten, dass es bei ihm zur Vermischung von Rind- und Schweinefleisch gekommen war.“
In der Halal-Salami, die in Schweden verkauft wurde, sind nach Angaben der Lebensmittelbehörde des Landes rund zehn Prozent Schweinefleisch enthalten. Als „kontaminiert“ gelten Produkte, in denen mehr als ein Prozent festgestellt werden. Das slowenische Unternehmen produziert seit Ende 2012 keine Halal-Produkte mehr, nachdem man wegen finanziellen Schwierigkeiten die Schlachterei im Herbst verpachtet hat. Im Januar 2013 seien auch alle Kunden informiert worden, dass TMI Kosaki das Halal-Zertifikat nicht mehr besitze, so der Direktor. Die umstrittene Salami sei im September 2012 in die Produktion gegangen, als man noch über das Zertifikat verfügte.
Quelle: APA/Die Presse