Istanbul (DTN) – Nach Ansicht des GIMDES-Vorsitzenden Dr. Hüseyin Kami Büyüközer, Chef der offiziellen türkischen Halal-Zertifizierungsstelle, sollte das türkische Parlament in seiner neuen Verfassung auch einen Artikel einbringen, der es den Bürgern des Landes garantiert, Produkte erwerben zu können, die in Einklang mit ihren religiösen Überzeugungen stehen.
Erst vor zwei Jahren, im Sommer 2009, wurde in der Türkei – dem globalen Trend zur Zertifizierung von Halal-Produkten folgend – mit der GIMDES eine erste Einrichtung gegründet, um so genannte Halal-Zertifikate für Lebensmittel auszustellen, die ins Ausland exportiert werden sollen. 25 Jahre lang hatte sich der Vorsitzende Dr. Hüseyin Kami Büyüközer um die Einführung eines solchen Systems bemüht, das die Warengruppen Lebensmittel und Getränke, Kosmetika und Medikamente umfasst. Jetzt will man den nächsten Schritt gehen und schon in Kürze einen entsprechenden Vorschlag einreichen. Das erklärt Büyüközer gegenüber türkischen Medien.
In der Türkei ist gerade ein Streit zwischen privaten Zertifizierern und dem türkischen Normungsinstitut TSE über die Zertifizierung von Halal-Produkten im Gange. Die TSE ist, so heißt es in den türkischen Medien, offenbar nicht einverstanden, dass einige private Institute ihre Zertifizierung ohne die Zustimmung der TSE vornehmen. In den letzten Jahren hat das Thema Halal-Produkte immer stärkere Bedeutung gewonnen. Das Welthandelsvolumen beträgt rund zwei Billiarden US-Dollar. Weltweit steigt die Nachfrage an. Bis zur Einrichtung der GIMDES fehlte der Türkei ein entsprechendes Zertifizierungssystem. Nach Ansicht der TSE sei sie die einzige legale Institution, die solche Scheine ausstellen dürfe. Unternehmen wurde angewiesen ihre Anträge direkt an sie zu übermitteln. Geprüft wird dann nicht nur das Produkt selbst: Halal-Standards gelten für eine breite Palette von Produktionsprozessen, einschließlich der Verpackung, Etikettierung, Transport und der Logistik von Waren.
Quelle: Deutsch Türkische Nachrichten