Beijing (BZZ) – Den Milliardenmarkt für Essen nach islamischen Reinheitsgeboten teilen westliche Konzerne unter sich auf. China hat die Nische erkannt, die längst keine mehr ist – und hat ausreichend Gläubige im Land für einen Feldversuch. Dies berichtet jetzt die Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland.
In der Vergangenheit bemerkten nur Eingeweihte, meist abseits der üblichen Reiserouten die Veränderungen in der Volksrepublik China zugunsten der Muslime. Diese galten freilich weniger den heimischen Uiguren sondern eher den muslimischen Hui-Chinesen, vor allem aber den kaufkräftigen muslimischen Ausländern aus Südasien oder den Golf-Staaten. Immer mehr islamkonforme Hotels und Restaurants entstanden und wer genau hinsah, entdeckte in der reichen Provinz Zhèjiāng rund um die 6-Millionen Stadt Ningbo immer öfter grossflächige arabischsprachige Werbung. Längst sendet das chinesische Staatsfernsehen CCTV auch ein volles Programm in arabischer Sprache. Fachkundige Berater für die Einrichtung holte sich die Regierung durch Verträge mit muslimisch geprägten Bundesstaaten in Malaysia, ohnehin führend im Bereich der Zertifizierung von Halal-Food.
Die Financial Times sieht in den Halal-Lebensmitteln ein gewaltiges Geschäft, das rund um den Globus reicht: „China hat die Chance erkannt. Die Ausstellungshalle für Halal-Produkte dominierte das gesamte China-Arab States Economic and Trade Forum in Ningxia vergangene Woche. Die Autonome Hui-Region ist die perfekte Plattform: Über ein Drittel der Bewohner gehören der muslimischen Minderheit der Hui an.“
Quelle: FT Deutschland