Niederlande: Rechtsradikale jagen Halal-Produkte

Rotterdam (BZZ) – In Deutschland ist dies noch undenkbar, doch in den Niederlanden werden jetzt Unternehmen an den Pranger gestellt, die ihre Lebensmittel „halal“ zertifizieren lassen. Offen wird zum Boykott von Halal-Waren aufgefordert und als Detektive durchstreifen die Rechtspopulisten die Supermärkte, um Halal-Produkte ohne Kennzeichnung aufzuspüren. 

Eine islamphobe Hexenjagd nach bestem antisemitischen Muster hat in Holland begonnen. Nicht einmal vor dem eigenen Käse, fast schon ein holländisches Nationalheiligtum, machen islamfeindliche Rechtspopulisten und Journalisten halt. Eines ihrer wichtigsten Medien ist “ Het Vrije Volk“, einstmals die grösste Zeitung des Landes, heute nur noch der Web-Blog eines Journalisten aus dem Umfeld des Rechtsradikalen Geert Wilders.

In hämischen Worten klärt ein anonymer Autor die Verbraucher auf: „So ein Scheibchen holländischer Käse z.B. beim Fernsehen, zwischendurch, bei der Arbeit oder auf der Schicht war früher lecker. In letzter Zeit hat es allerdings einen schlechten Beigeschmack. Wussten sie schon, dass Sie, ohne es zu wissen, zertifizierte Halalnahrung verzehren? Wussten Sie, dass die Direktion von Friesland Campina erst nach intensivem Nachfragen bestätigte, dass ihre Produkte ein Halalzertifikat haben? Auch der Schmierkäse?“

Jetzt kommt der Chefredakteur selbst zur Sache und hetzt: „Wussten Sie, dass sich in den Niederlanden Personen aufhalten, die mit Hilfe unserer Nahrungskette versuchen, uns den politischen Islam einschließlich Scharia aufs Auge zu drücken. Klicken Sie hier und lernen Sie Herrn B. Ali-Salah vom Hühnerschlachthof Stroteboom kennen. Dieser Betrieb ist auch schon heimlich bekehrt. So gut wie niemand weiß, dass hier das Hühnerfilet halal zertifiziert ist. Jetzt wissen Sie es jedenfalls.“

Was nun folgt, würde in Deutschland oder der Schweiz als Volksverhetzung qualifiziert und strafrechtlich verfolgt: „Nein, die Islamierung ist kein Albtraum, sie besteht. Man schneidet einer unbetäubten Kuh die Kehle durch und ruft dabei einen nicht bestehenden Mondgott an. Sehen Sie einen reformierten oder katholischen Metzger, der Tiere auf die gleiche Weise behandelt, und dabei “Jesus ist groß“ ruft?“

Ein weiterer Kommentar erscheint überflüssig. Eine werbende Bemerkung sei dagegen erlaubt: die Milchprodukte von Friesland Campina gelten weltweit als besonders fortschrittlich. Gerade dieses Unternehmen scheint sich sowohl über das Milchvieh als auch den Milchkonsum Gedanken zu machen, die ethisch sinnvoll sind. Dazu gehört das Thema „Andere Zusammensetzung der Campina-Milch durch angepasste Nahrung der Kuh in Kombination mit Weidegang.

Quelle: http://www.hetvrijevolk.com/index.php?pagina=12584