Warschau (BZZ) – Das polnische Parlament hat dem weltweiten Druck von jüdischen und muslimischen Gruppen nachgegeben und überarbeitete das Verbot für das rituelle Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung. Der Sejm (Polnisches Parlament) sandte ein Positionspapier an den Verfassungsgerichtshof. Er erlaubt wieder religiöse Schlachtungen ohne Betäubung, wenn das Fleisch ausschliesslich für den Verzehr von lokalen jüdischen und muslimischen Gemeinden bestimmt ist. Mit dieser Regelung dürfte die polnische Fleischindustrie jedoch nicht zufrieden sein. Sie verlor zahlreiche arabische Exportkunden an Nachbarländer, die Schlachtungen nach islamischen Normen ohne Einschränkung zulassen. Auf der anderen Seite ereifern sich Tierschützer und die „National Secular Society“, die sämtliche Sonderrechte aus religiösen Gründen bekämpfen.