Kleinstadt am Niederrhein begrüsst Halal-Produktion

Düsseldorf (BZZ) – Ausser einem Sportartikelhersteller hat die 34 000 Einwohner zählende Stadt Goch am linken Niederrhein im Landkreis Kleve kaum Industrie und eher bescheidene Gewerbesteuereinnahmen. Der Hähnchen-Produzent Hendrix Broilers verliess den Ort und hinterliess eine Industrieruine. Dem Geschick der örtlichen Wirtschaftsförderung ist es jetzt zu verdanken, dass dessen Räume seit Dezember wieder genutzt werden. Die Helal-Food GmbH hat sich in Goch niedergelassen, der Stammsitz dieses Unternehmens liegt jenseits der Grenze, im niederländischen Utrecht.

In den Benelux-Staaten hat die Firma seit Jahrzehnten einen klingenden Namen in Sachen Döner & Co. Produziert werden in Goch jetzt islamkonforme Lebensmittel und die dafür verantwortliche türkischstämmige Familie Akbulut wird auf der Website der Gemeinde ausführlich begrüsst. Das Stammhaus wurde 1990 in Utrecht unter der Leitung der Gebrüder Akbulut als Helal Horeca gegründet. Mit einem multinationalen Kundenstamm hat sich das Unternehmen im Laufe der Jahre erfolgreich etabliert. Das Unternehmen produziert Halal-Fleischprodukte und beliefert Kunden in den Niederlanden, in Deutschland, England, Frankreich, Belgien, Spanien und anderen europäischen Ländern. In Goch hat die Firma in das bestehende und sanierungsbedürftige Firmengebäude bereits ca. 3,0 Mio. Euro investiert. Hier wird sich das Unternehmen mit der Produktion von Fleisch- und Brotspezialitäten befassen. Zu diesem Zweck werden im neuen Betriebsgebäude unter Einsatz modernster Produktionsmittel die entsprechenden Produktionsabschnitte aufgebaut.

Eine viele Meter lange Produktionsstraße mit Backöfen und Fleisch-Verarbeitungsmaschinen wurde in die komplett sanierten, großen Hallen eingebaut. Von der Fleischanlieferung bis zum Fertigprodukt alles minutiös durchgeplant, mit, wie die Bauherren betonen, höchsten Hygiene-Standards. Und damit alles „halal“ ist, also nicht nur lecker, sondern auch „erlaubt“, dem Islam entsprechend, wird auch so produziert. Eine Voraussetzung: Das Fleisch wird nicht entbeint angeliefert, sondern erst im Betrieb zerlegt.

Insgesamt sollen dort zunächst ca. 40 Menschen Arbeit finden. Die Firmenleitung strebt an, Arbeitsuchende aus Goch und der näheren Umgebung einzustellen. Bürgermeister Karl-Heinz Otto freut sich auf im Internet, dass sich durch die intensive Betreuung der kommunalen Wirtschaftsförderung wieder einmal ein international tätiges Unternehmen in Goch angesiedelt hat und den Menschen aus Goch und der Region sichere Arbeitsplätze anbietet.

Quellen: Stadt Goch, RP Online