Polen erlaubt wieder rituelle Schlachtungen
Das polnische Parlament hat dem weltweiten Druck von jüdischen und muslimischen Gruppen nachgegeben und überarbeitete das Verbot für das rituelle Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung.
Das polnische Parlament hat dem weltweiten Druck von jüdischen und muslimischen Gruppen nachgegeben und überarbeitete das Verbot für das rituelle Schlachten von Tieren ohne vorherige Betäubung.
Orte wie Kautokeino, Inari und Murmansk sind seit dem Ende des Kalten Krieges wieder weitmaschig mit Salechard und Jar-Sale verwoben und haben eines gemeinsam: nomadische Kultur und das Rentier. Ganz im Gegensatz zu oberflächlichen antirussischen Reportagen in westlichen Medien scheint es auf den ersten Blick so, dass Russland inzwischen seine Rentierhirten besser stellt als die mächtige EU. Brüssel hat für die Sami wenig übrig. Während ein Züchter für sein Rentier nur 20 Euro Unterstützung erhält, bekommt ein Landwirt von der EU für ein Schaf bis zu 194 Euro. Diese Politik wird bei den Vertretern des Samenparlaments als gezielte Fortsetzung der Kolonialisierung verstanden, denn wenn die Rentierzüchter ihre Tiere nicht länger halten können, werden sie auch ihr Nutzungsrecht an Weideland nicht beanspruchen.
Mit etwa 500 Millionen US-Dollar Umsatz im Jahr 2012 waren rituelle Schlachtungen nach den religiösen Speisevorschriften der Muslime und der Juden für Polen´s Fleischindustrie kein unbedeutender Faktor. Nach dem Verbot der betäubungslosen Schlachtung frohlocken zwar die Tierschützer, aber einige Schlachthöfe stehen vor der Pleite und tausende Arbeitskräfte verloren ihren Job. Inzwischen wird vermutet, dass ausländische Konkurrenten die Tierschützer dazu missbrauchten um die polnische Fleischindustrie zu schwächen. Die grossen Gewinner sind fleischverarbeitende Betriebe in Rumänien, Kroatien und Litauen.
it einer kurzen aber für Muslime enttäuschenden Pressemeldung hat die Messe in Stuttgart die HALAL EXPO 2014 abgesagt. In den Mainstream-Medien fand diese Meldung kaum Beachtung, einmal die Regionalpresse ausgenommen, die unisono einen Text der Nachrichtenagentur dpa abdruckte, der identisch mit der Pressemeldung der Messeleitung war. Von Dänemark über Holland, Deutschland und Österreich gab es freilich keine Webpublikation aus der braun-grünen Koalition von Islam- und Halalgegnern, die nicht mit Genugtuung auf die negative Meldung aus Stuttgart reagierte. Besonders krass fielen dort die üblichen islamphoben Bemerkungen der Foristen aus, die nicht selten die einschlägigen Gesetze gegen Rassenhass und Volksverhetzung tangierten.
Die Europäische Kommission wird im kommenden Jahr eine Studie die Verbraucher in einer Studie befragen, ob künftig auf den Etiketten von Fleisch stehen muss, nach welcher Methode das Schlachttier getötet worden ist. Dies teilte jetzt Denis Simonin, Tierschutzchef bei der EU-Generaldirektion für Gesundheits- und Verbraucherschutz mit.
Schwedens Tierschützer wollen, dass die EU künftig religiöse Schlachtungen strenger überprüft und einheitliche Vorschriften erlässt. Bei einer Sitzung des Rates für Landwirtschaft und Fischerei informierte die schwedische Delegation die EU-Kommission über ihren Wunsch zur Durchsetzung der allgemeinen Verpflichtung zur Betäubung der Tiere vor der Schlachtung.
Cert ID Europe, ein führendes Unternehmen für die Zertifizierung, hat sich mit der Hedschas-Gruppe zusammengeschlossen, um die Halal Authority Board (HAB) zu bilden und einen neuen weltweiten Maßstab für die Halal-Zertifizierung in der Lebensmittelindustrie anzubieten. Die Betäubung eines Schlachttieres ist in diesem Standard nicht mehr explizit untersagt.
Immer mehr Nichtmuslime informieren sich als Verbraucher über die Halal-Lebensmittel der muslimischen Mitbürger. Jetzt berichtet auch die Konsumenteninformation einer grossen Hamburger Apotheke über die korankonforme Ernährung.
In der Schweiz sind sich Juden, Muslime und Freidenker einig: die Debatte um das Halal-Fleisch in Frankreich ist nur ein populistisches Wahlkampfmanöver des um seine Wiederwahl ringenden Staatschefs Nicolas Sarkozy. Nebenbei wird in einem Artikel in der Schweizer Pendlerzeitung „20 Minuten“ aber auch Kritik am heutigen Schächtverbot in der Schweiz geübt.
Die Große Moschee in Paris hat erklärt, in Kürze werde ein religiöser Ausschuss zur Untersuchung der Halal-Schlachtung gegründet. In erster Linie soll darüber beraten werden, ob es laut islamischer Überzeugung und islamischem Recht erlaubt ist, die Regeln der Schlachtweise zu ändern.
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