Gefälschtes „Halal“-Fleisch überschwemmt Kuwait

Kuwait (BZZ) – Der islamkonforme Lebensmittelmarkt wächst so schnell, dass immer mehr Fälschungen auf den Markt geworfen werden. In Kuwait hat ein Wissenschaftler jetzt mit Billigung der Regierung öffentlich Alarm geschlagen. Dr. Hani Al-Mazidi, Mitarbeiter am Institut für wissenschaftliche Forschung (KISR), schrieb in der Kuwait Times: „Unsere lokalen  Märkte sind voll von importierten Fleisch mit gefälschten Bescheinigungen. Tatsächlich ist dieses Fleisch nicht nach islamischen Halal-Vorschriften geschlachtet worden.“

Die Behauptung des Wissenschaftlers wird in Kuwait inzwischen heftig diskutiert. Einige Importeure widersprechen zwar seinen Untersuchungen, beweisen damit aber nur, wie unzuverlässig Halal-Zertifikate sein können. Al-Mazidi wiederum forderte, dass Zertifikate für Rindfleisch und Geflügel in der Regel mit einem speziell zugelassenen Stempel aus einem arabischen oder muslimischen Land versehen sein müssten. Zu viele amtliche Stellen seien bei der Umsetzung der islamischen Halal-Vorschriften beteiligt und jede habe eigene Vorstellungen von der Gültigkeit und der Integrität der Halal-Zertifikate.

Der kuwaitische Forscher erklärte seinen entsetzten Landsleuten, dass alle Arten von verarbeitetem Fleisch, das von der KISR analysiert worden sei, Fette und Gelatine verdächtiger Herkunft enthielten, einschließlich von Stoffe, die nachweislich von Schweinen stammen würden. Dr. Hani Al-Mazidi selbst ist auch beim Essen ein überzeugter Muslim: „Ich lobe die Weisheit, die  hinter den Regeln für die Halal-Schlachtung steht“. Diese sorge dafür, dass ein Tier schnell sein Blut aus Adern und Gewebe verliere, wodurch gesundes und schmackhaftes  Fleisch entstehe. Blut sei die perfekte Umge­bung für ein Wachstum von Keimen und Mikroben und dies sei ein weiterer Grund, warum die islamischen Regeln so wichtig seien, betonte Al-Mazidi.