Crailsheim (BZZ) – Die Produkte des Milchwerks Crailsheim sind nicht nur äußerst schmackhaft – sie erfüllen auch die Richtlinien für Halal- und Koscherprodukte. Dies berichtete jetzt während eines offiziellen Besuchs des türkischen Generalkonsuls die Stadt Crailsheim in ihrem Mitteilungsblatt.
An der Spitze der Delegation aus Stuttgart, die das Milchwerk besuchte, standen Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Staatsrätin Professor Dr. Regina Ammicht Quinn und der Generalkonsul der Türkei in Stuttgart, Mustafa Türker Ari. Der Besuch war spontan organisiert worden, nachdem Dr. Ammicht Quinn den Crailsheimer Haci Sadrettin Tosun kürzlich für sein Engagement in der Integration mit der Verdienstmedaille der Bundesrepublik ausgezeichnet hatte. Beim Besuch im Milchwerk standen Essen und Trinken als „interkulturelles Kulturgut“ und die „Bedeutung der Ernährungswirtschaft für die Integration“ im Mittelpunkt. Anschließend diskutierten die prominenten Gäste im Ratssaal über Fragen der Integration.
Seit genau 30 Jahren produziert das Crailsheimer Milchwerk den „Schafskäse aus Kuhmilch“, den es nach den EU-Richtlininen nicht mehr „Feta“ nennen darf und das Produkt daher unter anderem unter Bezeichnung „Creta“ herstellt. 350000 bis 400 000 Kilogramm Milch aus der Region Crailsheim/Dinkelsbühl werden täglich zu der besonders bei türkischstämmigen Mitbürgern in ganz Deutschland und anderen EU-Ländern außerordentlich beliebten in Salzlake gereiften Hirtenkäsespezialität (60 Tonnen pro Tag) mit vielerlei Namen, außerdem zu Kashkaval, zu Halloumi für Grill- und Pfanne sowie zu UF-Käse verarbeitet. Der Vertrieb läuft exklusiv über die Garmo AG, Stuttgart, im Regal stehen die Produkte unter dem Markennamen Gazi. Die Dosen für die Käseprodukte bezieht das Milchwerk aus der Türkei.
In der Gesprächsrunde der Fachleute wurde deutlich, dass Essen und Trinken einerseits Heimat und Identität vermitteln, aber gleichzeitig aber auch Verbindungen schafft. Die wirtschaftliche Bedeutung sowohl der „Onkel Ali“-Läden, die den Tante Emma-Laden abgelöst haben, als auch die Ethno-Gastronomie und der produzierenden Betriebe ist mehr als beachtlich.
Das Milchwerk Crailsheim ist eine eingetragene Genossenschaft mit 140 Beschäftigten (plus Saisonkräfte). 124 500 Tonnen Milch von 650 Erzeugern werden zu Käse veredelt. Der Umsatz beträgt pro Jahr 61 Mio. Euro. Halal- und Koscherprodukte sind „erlaubt“ nach den Reinheitsvorschriften des Islam bzw. des jüdischen Glaubens.
Quelle: Grosse Kreisstadt Crailsheim