Koscher und Halal: Friede geht durch den Magen

Wien (Wirtschaftsblatt) – Esstisch statt Verhandlungstisch hieß es Dienstagabend im Hilton Vienna. Das Hotel und die Botschaft des Staates Israel stellten die Initiative „Cooking for Peace“ vor, die den Alltag im Nahen Osten vermitteln und zeigen will, dass trotz aller Probleme die Gemeinsamkeiten überwiegen. So sind beispiels­weise die religiösen Ernährungsvorschriften von Juden und Muslimen durchaus kompatibel: Wer „koscher“ lebt, kann grundsätzlich auch zu „halal“ greifen.

An diesen Abenden tischten jedenfalls die beiden Starköche Ran Shmueli (Israel) und Abdalkarim M. I. Shamasna (Palästina) ein Menü mit Spezialitäten aus der Region auf. Fischtartar auf Tabuleh, Lamm auf Humus mit gerösteten Pinienkernen, gefülltes Sambusak, Fischfilet auf Couscous und Ratatouille ­sowie Rosenwasser Crème Brulée wurden serviert.

Ein Teil des Menüpreises kommt SOS Kinderdörfern in Israel und in den palästinensischen Gebieten zugute, wo der Kontakt zwischen jüdischen und arabischen Kindern durch gemeinsame Aktivitäten gefördert wird und die Kinder so von klein auf eine friedliche Koexistenz ­lernen.

Für den Frieden kulinarisch tätig zu werden, ist für das israelisch-palästinensische Kochduo Shmueli und Shamsana ein Schritt in die richtige Richtung. „Die ­Dinge beginnen sich zu bewegen.“ Immerhin hat sich gezeigt, dass es in der Küche zwischen den beiden Chefs keine Konflikte gab. Außer bei Humus – über die Verwendung des Kichererbsenpürees hat man dann doch etwas ­gestritten.

Mit dabei: Vizekanzler Josef Pröll, Staatssekretär Andreas Schieder, der israelische Botschafter Aviv Shir-On, der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien Ariel Muzicant, Motivforscherin Sophie Karmasin, Create Connec­tions-Chef David Ungar-Klein sowie der Hilton Österreich-Generaldirektor Norbert Lessing.

Quelle: Übernommen von Wirtschaftsblatt Wien