Britischer Zertifizierer führt neues Halal-Label ein

London (BZZ) – Immer mehr Muslime in Grossbritannien verlangen offenbar, das Schlachttiere traditionell ohne Betäubung geschlachtet werden. Die eher liberal orientierte britische Halal Food Authority (HFA) führt jetzt ein neues Label für Fleisch ein, das von betäubungslos geschlachteten Tieren stammt. Die HFA hatte bislang auch Fleisch zertifiziert, vor deren Schlachtung die Tiere betäubt worden waren. Sie tritt jetzt in Konkurrenz zum Halal Monitoring Committee (HMC), das ausschliesslich Fleisch von Tieren zertifiziert, die für die Schlachtung nicht betäubt worden sind. Die HFA ist das in Grossbritannien nach wie vor das am meisten verbreitete Halal-Zertifizierungsinstitut.

Seit 1994 hatte die HFA beide Schlachtmethoden akzeptiert, sowohl die traditionelle Methode als auch die reversible Betäubung erhielten das Halal-Label, ohne dass freilich für den Verbraucher ein Unterschied zu erkennen war. Das führte bei den muslimischen Kunden zunehmend zu Unsicherheiten. Ab sofort wird es für die Produkte von traditionell geschlachteten Tieren einen separaten Label geben. Das bedeute aber nicht, dass die Zertifizierung betäubter Tiere aufgegeben werde, betonte die HFA. „Aus unserer Sicht entsprechen beide Methoden der Scharia“.  Sie will gleichzeitig die Kontrollen verschärfen, da es in jüngster Zeit Verstösse in den Schlachthöfen gegeben habe.