Malaysia stärkt Position auf globalem Halal-Markt

Kuala Lumpur (BZZ) – Malaysia hat auf dem globalen Halal-Markt seine Position gestärkt und ist zu einem der bedeutendsten internationalen Hubs für die islam­konforme Lebensmittel­indu­strie geworden. In den vergangenen Jahren haben sich in dem süd­ostasiatischen Land weltweit anerkannte Zentren für Ausbildung, Forschung, Entwicklung und zur Schaffung von Normen für Halal-Food entwickelt.

Am Mittwoch (11.3.) gab sich der CEO der Halal-Industrie Development Corporation (HDC), Datuk Seri Jamil Bidin, vor der Fachpresse davon überzeugt, dass sich Malaysia durch aggressives Marketing inzwischen an die Spitze der islamischen Lebensmittelproduktion gearbeitet habe. Deren zunehmendes Wachstum ist weiterhin ungebremst und der potenziell mögliche Umsatz bis Ende des kommenden Jahrzehnts wird bereits in Billionen Dollar gemessen. „Wir begannen mit der Entwicklung von Standards und sind nun in der Logistik angekommen, entwickeln Non-Food-Produkte und sind vielen Ländern in Bezug auf die Halal-Industrie weit voraus“, sagte Jamil auf einer Pressekonferenz zur Ankündigung der 6. Malaysia International Halal Showcase (MIHAS) 2009, die vom 6. bis 10. Mai in Kuala Lumpur stattfinden wird. Folgt man den Aussagen des Topmanagers, so hat die malaysische Halal-Industrie bei einer Realisierung seines Masterplanes das Potenzial bis zum Jahr 2020 einen Beitrag von 5,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu leisten.

HDC ist eine Erfolgsstory, die im Westen nur von Fachleuten wahrgenommen wird. Die Halal-Industrie Development Corporation war erst am 18 September zur Koordinierung der allgemeinen Entwicklung der Halal-Industrie 2006 gegründet worden und soll die Rolle malaysischer Unternehmen auf dem globalen Halal-Markt stärken. Allerdings hat der weltweite Konjunktureinbruch auch HDC getroffen, weshalb man für einige der geplanten Projekte die Prioritäten änderte.

Die Regierung hat soeben Förderungsbudget beschlossen, um die Entwicklung der Halal-Industrie zusätzlich zu fördern. Das Wirtschaftsprogramm wurde der Fachpresse in Kuala Lumpur vom Stellvertretenden Premierminister Datuk Seri Najib Tun Razak vorgestellt. Auch kleinere und mittelständische Unternehmen (KMU) können demnach staatliches Betriebskapital erhalten und von Bürgschaften profitieren. Für internationale Konzerne ist der südostasiatische Staat längst ein rentabler Produktionsstandort für ihre islamkonformen Produkte. Dazu gehört Nestlé Malaysia, das sein Halal-Food in über 50 Länder exportiert. Laut Aussagen des deutschen Nestlé-Sprechers Alexander Antonoff in Frankfurt am Main  verfügt der in der Schweiz domizilierte Konzern weltweit über 75 Halal-zertifizierte Produktionsstätten, von denen sich nur sieben in Europa, die anderen weitgehend in Asien befinden.