Großhändler setzt traditionellen arabisch-deutschen Handel fort

NÜRNBERG (NN) – Die Nürnberger „Pfeffersäcke“ sorgten im Mittelalter mit ihren Planwagen für den Vertrieb von Waren aus dem Orient nördlich der Alpen. Vor allem ging es dabei um den Gewürzhandel. Im heutigen Zeitalter der Globalisierung sorgen Flugzeuge und Schiffs- sowie Eisenbahncontainer für eine breit gestreute Distribution. Trotzdem: Nürnberg ist immer noch ein Knotenpunkt für den arabisch-deutschen Lieferstrom – durch Großhandel.

Najjar-Kaffee, Deemah-Gebäck und Ugarit-Saft, aber ebenso Ceylon-Tee „Alghazaleen“, das sind Markennamen, die Otto Normalverbraucher in Nürnberg und in Deutschland kaum kennt — die wohl aber die Mitbürger und Mitbürgerinnen mit arabischem Migrationshintergrund den einschlägigen großen Konzernmarken bevorzugen, wie sie sonst in den großen Supermarktketten zu finden sind. Die Kunden von Al-Saifi sind denn ausschließlich arabische Einzelhändler und Restaurants. Das allerdings bayernweit und darüber hinaus in ganz Deutschland.

Die Ware wird mit dem eigenen Lieferwagen ausgefahren oder per Paket verschickt. Eine Website? „Kunden-Akquisition erfolgt mittels der guten alten Mund-zu-Mund-Propaganda“, erklärt Al-Saifi. Im „deutschen“ Einzelhandel sucht man die Produkte vergeblich. Alle Waren sind nach islamischen Prinzipien behandelt und deshalb mit dem entsprechenden Aufdruck „halal“ gekennzeichnet. Darauf legen die Kunden in den Geschäften, die Al-Saifi beliefert, großen Wert.

Am Wochenende berichteten die Nürnberger Nachrichten in einer eindrucksvollen Reportage über den Familienbetrieb von Ammar Al-Saifi in Nürnberg-Sündersbühl.

Quelle: Nürnberger Nachrichten