Halal – ein Wachstumsmarkt für Laborunternehmen

Augsburg (BZZ) – Die Struktur der heutigen Lebens- und Futtermittelketten erlaubt den einfachen Zugang zu neuen Märkten. Jedoch bergen diese neuen Möglichkeiten auch neue Herausforderungen und Risiken. Unabhängige Laboranalysen sind eine wichtige Grundlage für ein funktionierendes Qualitätssicherungssystems und setzen eine strikte, sensitive und präzise Technologie sowie praxisnahes Fachwissen voraus. Das Augsburger Laborunternehmen Genetic ID wendete sich kürzlich zum Thema Halal-Food direkt an die Lebensmittelindustrie und die Handelsketten.

Genetic ID: „Der Islam ist die zweitgrößte und am schnellsten wachsende Religion in West-Europa. Dieser Markt stellt eine massiv expandierende Zielgruppe mit enormer Kaufkraft dar. Jährlich werden Milliarden für Halal-Lebensmittel, wie z.B. Fleisch, Backwaren, Pizza, Käse, Schokolade, ausgegeben. Halal orientierte Käufer sorgen sich zunehmend um Lebensmittelsicherheit, Reinheit und mögliche Verunreinigungen. Gleichzeitig ist eine Trennung der Warenströme aufgrund der großen Mengen an Lebensmittelprodukten und komplexer Logistik vom Lieferanten zum Endverbraucher schwieriger geworden.“

Genetic ID zählte zu den ersten kommerziellen Laboren, welche PCR-Tests zum Spezies- und GVO-Nachweis angeboten haben. Nach eigenen Angaben bietet das Laborunternehmen neueste und innovative Entwicklungen auf dem Gebiet der PCR- und GVO-Analytik für die Belange der globalen Lebensmittelindustrie. „Genetic ID blickt auf eine langjährige Erfahrung bei der Anwendung der PCR-Technologie zum sicheren und verlässlichen Nachweis von Spezies-DNA in Lebens- und Futtermitteln zurück. Diese Technologie ermöglicht es uns, mit Hilfe von spezifischen Primern festzustellen, ob ein bestimmter Abschnitt einer DNA in einem Produkt vorhanden ist oder nicht. Diese Primer können je nach Fragestellung unterschiedlich designed werden, entweder zum Nachweis von gentechnischen Modifikationen oder einzelner Spezies wie z.B. Schwein.“

Die PCR-Technologie kann zwei Fragestellungen beantworten

1. Enthält ein Produkt oder Rohware Bestandteile, die Haraam (verboten) sind?
2. Erfüllt das Produkt die Anforderungen der EU Verordnungen 1829/2003 und 1830/2003 betreffend der Kennzeichnung von GVOs?
Zusätzlich bietet Genetic ID auch den Nachweis von Allergenen in Lebensmittelprodukten mittels PCR und ELISA an.

Risiken für Halal-Produkte

Abhängig von der Art des Produkts, können bestimmte „Risikozutaten“ oder Rohwaren das Produkt kontaminieren, wodurch es nicht mehr Halal-konform ist. Sollte ein Betrieb z.B. sowohl Halal-Produkte als auch konventionelle Produkte herstellen, kann die PCR-Analytik dabei helfen, sicherzustellen ob Reinigungsvorgänge und -pläne ausreichend sind, um Kreuzkontaminationen zuverlässig zu vermeiden, denn bereits kleinste Rückstände in Produktionsmaschinen oder Lagerbereichen können zu Kontaminationsproblemem führen.

Vor wenigen Wochen war Genetic ID in Frankreich in eine Untersuchung involviert, in der schwere Vorwürfe gegen die Produzenten der deutschen Wurstmarke Herta erhoben worden waren, die zum Nestlé-Konzern gehört. In deren Geflügelwurst “Knacki” fanden sich Reste von Schweinefleisch. Die betroffenen französischen Supermärkte, allen voran der Konzern “Casino”, reagierten sofort und entfernten die Herta-Erzeugnisse aus ihrem Sortiment. Inzwischen sind die Verunreinigungen abgestellt und Nestlé garantiert dies durch modernste Analysen bei der Produktion.

Quelle: Genetic ID Augsburg